„Smarte Top-Dienstleistung“? Dubai bringt Blutgeld-App heraus – auch für Verkehrstote.
Wird in Dubai ein Mensch unabsichtlich im Straßenverkehr überfahren, sieht das islamische Recht eine Sühnezahlung an die Opferfamilie vor. Die kann auf Wunsch des Scheichs jetzt ganz bequem mit einigen Fingertipps abgewickelt werden - über eine App. Wer in Dubai unabsichtlich einen Menschen überfährt, kann das sogenannte Blutgeld per Smartphone zahlen. Über die App "Smart Prosecution" der Staatsanwaltschaft können Verkehrssünder die vom islamischen Recht vorgesehene Sühneleistung an die Familie des Opfers - umgerechnet 43.000 Euro - wie auch normale Bußgelder mobil überweisen. Das berichtet die Zeitung "Gulf News". Der Dienst ist auf Arabisch und Englisch verfügbar. Ziel sei eine Beschleunigung der Justizabläufe, sagte der für Verkehrsdelikte zuständige Staatsanwalt Salah Bu Farousha der Zeitung. Die App ermögliche, Bußgelder ohne Behördentermin und überall auf der Welt "mit einem Fingertippen" zu begleichen, so Bu Farousha. Dubai möchte "smarte Top-Dienstleistungen und die beste Justizpraxis" bieten Nach Erhalt des Bescheids müsse der Schuldige lediglich seine Kreditkarten-Daten eingeben und erhalte umgehend eine Bestätigung per E-Mail. Der neue Service entspreche dem Wunsch des Herrschers, Scheich Muhammad al Maktum, den Bürgern "smarte Top-Dienstleistungen und die beste Justizpraxis" zu bieten, sagte Bu Farousha.
In Deutschland hingegen gibt es 2 Millionen Euro aus der Haftpflichtversicherung. Andere Länder, andere Sitten... Und was heißt eigentlich "unabsichtlich"? In Deutschland wäre das wohl weniger das Kriterium sondern eher "schuldhaft".
Welche Gerichtskosten man hätte sparen können, wenn Bernie Ecclestone seine paar Millionen Ablass einfach per Handy bezahlt hätte, sozusagen "Applasshandel"...;-) Die Justiz stöhnt ja eh über Überlastung. Man könnte per QR-Code schon auf Vorladungen anbieten: "Fotografieren sie diesen Code mit ihrem Smartphone ab, um das Verfahren gegen eine Zahlung von x Euro einzustellen." Konsequent weitergedacht müsste man das in Dubai übrigens per WLan, RFID und Implantat machen. Bei einem Crash treten Auto und Opfer per RFID in Kontakt (bildlich zu verstehen). Daraufhin nimmt das Auto per WLAN Kontakt zum Kardiographimplantat des Opfers auf. Stellt das Kardiographimplantant des Opfers fest, dass sein Besitzer tot ist, kann der Fahrer direkt von seinem Autobordcomputer aus bezahlen, wenn das Opfer noch lebt kann er von da den Notarzt rufen.
Dubai Polizei führt Google Glasses ein.
Ob die teure Spielerei (Google Glasses ist in einer Testversion bisher nur in den USA und für ausgewählte Entwickler zu haben, Kosten: ab 1.500 Dollar pro Stück) wirklich zu Erfolgen in der Verbrechensbekämpfung führen wird, ist derweil ungewiss. Bisher hat die Polizei in Dubai vier der Brillen im Einsatz. Zahlen darüber, wie viele gestohlene Autos mit Hilfe der Brille aufgespürt, oder wie viele Verkehrsrowdys überführt werden konnten, nannte Colonel Al Razooqi von "Smart Service Department" der Dubai-Polizei nicht. Er kündigte lediglich an, künftig noch viel mehr Beamte mit der neuen Technik ausstatten lassen zu wollen. An weiteren Ideen jedenfalls mangelt es Al Razooqi nicht. Gerade erst hat er in Dubai 30 „Smart Police Kiosks“ eröffnet. Die Maschinen, die wie Geldautomaten anmuten, sollen es Bürgern ermöglichen, mit der Polizei Kontakt aufzunehmen oder auch Strafzettel zu bezahlen.